Historisches Wahrzeichen aus Dornröschenschlaf erwacht: Kornversuchsspeicher erstrahlt nach Umbau und Sanierung in neuem Glanz

  • Rund 2.700qm moderne Arbeits-, Kultur- und Gastronomieflächen für die Europacity
  • Exponierte Lage am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal
  • Barrierefreie Sanierung und umfangreiche Umgestaltung mit Geschichtsbewusstsein

Nach jahrelangem Leerstand wurde der 1897 erbaute Kornversuchsspeicher nun gänzlich runderneuert. Als einzig erhaltenes historisches Gebäude in der Europacity ist das markante Backsteingebäude Wahrzeichen der Wasserstadt Mitte. Der Kornversuchsspeicher ist eng mit dem Berliner Weg zur Metropole verknüpft, stand ursprünglich auf dem Gelände des Hamburger und Lehrter Güterbahnhofs und diente der wissenschaftlichen Erforschung und Erprobung von neuen Methoden zur Lagerung von Getreide. Durch das explosive Bevölkerungswachstum zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung von besonderer Relevanz. Wenn an diesem Ort künftig junge und kreative Start-ups Lösungen für Probleme der Gegenwart und Zukunft finden, fungiert der historische Bau als Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Vielfältige Nutzung auf sieben Etagen

Für die Realisierung des Gebäudes als Ort für moderne Arbeitswelten in Kombination mit Gastronomie waren umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen notwendig, die auf Initiative der Adler Group durch die Taurecon und Frau Heide-Siegmund Schultze vorgenommen wurden. Die Arbeiten erfolgten nach Plänen des renommierten Architekturbüros AFF, das auf die Sanierung historischer Gebäude spezialisiert ist. Durch eine Dachaufstockung wurde dem Wahrzeichen 2021 eine siebte Etage hinzugefügt und somit mehr Fläche für flexible Nutzung geschaffen. Auch eine Dachterrasse ist integrierter Teil der neugeschaffenen Etage. Um diese und alle weiteren oberen Stockwerke zu erreichen, wurde das Gebäude vollständig barrierefrei erschlossen. In den Obergeschossen stehen offen und großzügig Büroflächen zur Verfügung, die sich besonders für Start-ups und Co-Working Offices eignen. Das Gebäude wurde vollständig barrierefrei erschlossen. Geplant wurde das Erdgeschoss als Ausstellungs- und Eventlocation mit einer angebundenen Terrasse und einem Café. Bereits vor Baubeginn fanden hier im Rahmen der künstlerischen Zwischennutzung Veranstaltungen und Ausstellung statt.

Reminiszenz an vergangene Zeiten

Bei den Sanierungsarbeiten stand der weitgehende Erhalt des äußeren Erscheinungsbilds und damit die Konservierung des geschichtsträchtigen Ortes für künftige Generationen im Fokus. Auch im Inneren beinhaltete das architektonische Konzept die Freilegung und Beibehaltung historischer Elemente des Industriebaus, wie beispielsweise die markanten Getreideschütten der Decken. Durch den jahrelangen Leerstand des Gebäudes war vor allem die statische Ertüchtigung des frühen Stahlbetongebäudes sehr aufwändig. Eine umfassende Stahlbetonsanierung der Stützen, Decken und historischen Schütten erfolgte. Die Klinkerfassaden wurden klein- und großflächig ergänzt. Um ein angenehmes und großzügiges Arbeitsklima im Inneren zu schaffen, wurden einzelne Klinkerfelder im nördlichen Teil entnommen und durch großflächig Glaselemente sowie vorgehängten Balkonen ersetzt. Für neue Fensteröffnungen herausgenommene Steine wurden gesäubert und wiederverwendet.

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